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Die Strecken des Wilsdruffer Netzes

Das Wilsdruffer Schmalspurbahnnetz umfasste insgesamt vier Strecken mit einer Gesamtlänge von über 100 Kilometern. Die einzelnen Streckenabschnitte wurden zu verschiedenen Zeitpunkten in Betrieb genommen. Die Betriebseinstellungen erfolgten in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ebenfalls abschnittsweise  getrennt für Personenverkehr (P) und Güterverkehr (G). 

 

 

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Ausschnitt aus der Netzkarte der K. Sächs. Sts. E.B. (2019), Sammlung R. Jugelt
Verladearbeiten in der Rollwagengrube Meißen-Jaspisstraße, Foto: P. Haußig

Verladearbeiten in der Rollwagengrube Meißen-Jaspisstraße, Foto: P. Haußig

99 713 verlässt auf dem gemischtspurigen Verbindungsgleis (PHv-Linie) den Bahnhof Freital-Potschappel in Richtung Hainsberg, 18. Mai 2002, Foto: P. Wunderwald

99 713 verlässt auf dem gemischtspurigen Verbindungsgleis (PHv-Linie) den Bahnhof Freital-Potschappel in Richtung Hainsberg, 18. Mai 2002, Foto: P. Wunderwald

99 713 beim Rangieren in Frauenstein, 19. Juni 1968, Foto: H.-J. Fredberg

Schmalspurgüterwagen im Hafen Strehla, Sammlung W. Wagner

Anschlussstrecken

Übergangsmöglichkeiten zur Regelspur bestanden in Freital-Potschappel, Nossen, Klingenberg- Colmnitz, Meißen Triebischtal (Personenverkehr), Meißen Jaspisstraße (Güterverkehr), Lommatzsch und in Döbeln-Gärtitz. An allen Übergangsbahnhöfen (außer Klingenberg-Colmnitz und Döbeln-Gärtitz) waren Rollgruben zum Aufrollen regelspuriger Güterwagen auf spezielle Rollwagen für den Huckepack-Verkehr auf schmaler Spur vorhanden. Konnten aufgrund der Streckenverhältnisse keine Rollfahrzeuge eingesetzt werden, wurden die Güter in den Übergangsbahnhöfen umgeladen. 

Vom Bahnhof Freital-Potschappel aus bestand  eine Verbindung zum Bahnhof Freital-Hainsberg der Linie Hainsberg - Kipsdorf über ein Dreischienengleis, welches von Übergabefahrten der Regelspur und der Schmalspur gemeinsam genutzt wurde. Das Gleis diente jedoch nur dem nichtöffentlichen Verkehr.

Über die sog. WG-Linie (Wilsdruff - Meißen - Lommatzsch - Döbeln-Gärtitz) war das Wilsdruffer Netz mit dem Mügelner Schmalspurnetz verbunden. Die WG-Linie selbst wurde als bauliche Einheit mit durchgehender Kilometrierung geplant und gebaut. Verkehrlich und betrieblich gesehen stellen jedoch die Bahnhöfe Meißen-Jaspisstraße bzw. Meißen-Triebischtal den nördlichen Endpunkt des Wilsdruffer Netzes dar.

Unter Einbeziehung der Verbindungsbahnen entstand ein zusammenhängendes Netz welches vom Osterzgebirge (Frauenstein und Kipsdorf) bis zur Elbe (Strehla) reichte.

Durchgehende Züge über mehrere Linien verkehrten jedoch höchstens für dienstliche Zwecke. Aus den Archiven bekannt geworden sind z. B. die Inspektionsfahrten Anfang des 20. Jahrhunderts und einige Sonderfahrten des Deutschen Modelleisenbahnverbandes in den 1960er Jahren. 

Auch die Transporte beschränkten sich oftmals auf den Einzugsbereich einer Teilstrecke mit dem zugehörigen Spurwechselbahnhof. Eine Besonderheit stellten jedoch die Rübentransporte zur Zuckerfabrik Döbeln dar. Im Rahmen von Kampagnenverkehren wurden die Zuckerrüben über mehrere Teilstrecken in schmalspurigen Güterwagen befördert.